Nur drei große multinationale Konzerne kontrollieren inzwischen 60 % des Saatgut- und 70% des Pestizid-Marktes. Der freie Zugang zu Saatgut und Sorten wird durch zunehmende private Eigentumsrechte wie Sortenschutz und Patente und bio-technologische Züchtungsmethoden immer weiter eingeschränkt, gleichzeitig schwindet die Vielfalt auf dem Feld und Teller aufgrund der Konzentration von Züchtung auf einheitliche, hoch-produktive Sorten für eine industrielle Landwirtschaft.
Doch was tun? Ob Saatguttauschnetzwerke, partizipative Züchtungsinitiativen oder Saatguterhaltungsinitiativen, Saatgut-Initiativen im Globalen Süden und Norden beziehen oft Commons-Ansätze in ihre Arbeit mit ein und zeigen so einen ‚dritten‘ Weg abseits von Privatisierung und staatlichen Ansätzen auf.
Mit Bezug auf das Forschungsprojekt RightSeeds, gehen wir in diesem Workshop den Seed-Commons auf den Grund. Wie betreffen uns diese Entwicklungen hier im Globalen Norden? Was macht Saatgut und Sorten eigentlich zu einem Commons und wie unterscheidet sich das von traditionellen Gemeingüter-Ansätzen? Was sind damit verbundene Chancen und Herausforderungen?